Freitag, 4. Februar 2011

04.02.2011

Ja, ich nutze AdBlock. Und ich habe die c't abonniert.
Das muss in meinen Augen reichen. ;)

Herr Kompa zum Thema: "Warum es bei mir keine Kommentare gibt". Da liest man unter anderem: "Ich halte es da mit Stephen Fry, der einmal sehr schön beschrieben hat, dass er im Internet immer die Hand vor Augen hat, so dass er nur die obere Hälfte des Bildschirms sehen kann, weil er voller Ekel an die Kommentare denkt, die zwangsläufig auch unter den schönsten Artikeln auftauchen." - Also ich lese einige Blogs wie diesen WEGEN den Kommentaren. Das liegt natürlich aber auch an der Zielgruppe einiger Blogs, also welche Sorte Kommentatoren sie anziehen. Und ob mit den Trollen jemand spielt.

Der Fisch fängt wo nochmal mit stinken an? Naaa? - Amtierender Finanzminister hinterzieht Steuern und ein Oberster Richter unterschlägt 5 Jahre das Einkommen seiner Frau: 686589 $. Ich will auch so viel Geld unterschlagen können! ;)

Update 08.02.2011:
Telepolis weiss mehr. Zitat: "Merkwürdig ist in diesem Zusammenhang unter anderem, dass Thomas der einzige Supreme Court Richter ist, der Gesetze zur Offenlegung großer Geldflüsse an Politiker für verfassungswidrig hält." - Auch die Tatsache, dass dieser US-Richter mit Monsanto-Vergangenheit ohne besondere fachliche Eignung ins Amt kam, besitzt eine nette Parallele. Alles unschöne Einzelfälle. Kein Problem der Demokratie aktueller Prägung. Nie im Leben.

Dossier im DLF sehr (nach)hörenswert: "Verhängnisvolle Verhöre, falsche Geständnisse und Fehlurteile." In Deutschland, wohlgemerkt. Wie erläutert der Lawblogger immer: nichts sagen, bevor der Anwalt kommt. Da gibbet auch ein Youtube-Video von ihm dazu. Bitte mal selber suchen. War sehenswert. ;)

Und in der internationalen Presseschau heute gab's sogar einen echten Lichtblick:
"Das, was Merkel und Sarkozy aber vorschwebt, ist eine Wirtschaftsregierung durch die Staats- und Regierungschefs der EU. Es sind die Delinquenten der Krise, denen Berlin und Paris die Aufgabe übertragen wollen, sich selbst zu richten. Eine Absurdität", findet DIE PRESSE aus Wien.
Die Delinquenten der Krise! Sehr schön formuliert. Aber genau das schneide ich immer an. Da werden die "Säue" durch Dorf gejagt, welche auf die Namen Zocker, Banker, Hedgefond etc. heißen, aber einen kritischen Blick auf die eigenen Reihen richtet die Politik nie. Da heisst es dann (ich liebe diesen Spruch!): Wir müssen nach vorne schauen. Soll heißen: Schaut weg von mir. So stelle ich mir die organisierte Unverantwortlichkeit vor.

*Hust* Im Radio lief gerade, wir fordern Rechtsstaatlichkeit von Ägypten. Warum nicht mal bei uns? Stichwort: Gewaltenteilung. Stichwort: Irak-Krieg mit der Saddam-hat-Massenvernichtungswaffen-Lüge. Stichwort: völkerrechtswidriger Angriff auf Serbien und Anerkennung des Kosovo als Staat. Stichwort: Rechtsfreier Raum Guantanamo. Die Chuzpe des Westens is schon erstaunlich.

Apropos (1.) Chuzpe. Der britische Premier Cameron warnt: "Ägypten und sein Regime werden den Rest des Vertrauens und der Unterstützung durch den Westen, darunter auch durch Großbritannien, verlieren, wenn wir auf Kairos Straßen wieder die vom Staat provozierte Gewalt sehen oder Aufrufe an verschiedene Schurken hören werden, die Demonstranten zu überfallen." (Quelle) - Ich hoffe, dieses muss ich nicht mehr kommentieren. Das muss sein, was man immer kognitive Dissonanz nennt.

Apropos (2.) Chuzpe. Berlusconi macht sich für Mubarak stark, mit den Worten: "Wir hoffen auf einen Übergang in Ägypten, der mehr Demokratie bringt, mit einem Präsident wie Mubarak, den der Westen und allen voran die USA als weise ansehen." - Ich hoffe, der spricht jetzt nicht für den gesamten Westen.

Apropos (3.) Kosovo. Überraschung!!! "Führung der serbischen Ex-Provinz soll in Organhandel verstrickt sein. Beweise verschwanden. Nun ermitteln die EU-Verwalter – aber nur widerwillig." Man nennt ja den Kosovo nicht umsonst den ersten eigenen Staat der Mafia. Und sowas erkennen wir an? Und nur die Serben sind Pöööhsen? Wie ging das Max-Liebermann-Zitat gleich nochmal?

Via
Isotopp gefunden zur Irrlichterkette. 15 Tipps für Blogger mit normal großem Ego. Da arbeite ich mich einfach mal stöckchenvergewaltigungstechnisch ab. *hechel* Also (Zitate kursiv):

1. Schreibe, was immer Du willst.
Defintiv!

2. Glaube nicht, dass Du über andere Blogs oder das Internet schreiben musst, nur weil das die Blogs tun, die Du in Deinem Facebookstream verlinkt siehst. Ich bin nicht bei Facebook. Nie im Leben.

3. Erschaffe Deinen eigenen Content, klaue nicht einfach nur was aus dem Netz zusammen und Copy&Paste es in ein WordPress-Backend. Das kann jeder Idiot. Falls Du dennoch ernsthaft über Fundstücke bloggen willst, dann suche Dir wenigstens eine noch unbesetzte Nische und finde sehr originelle und hochwertige Inhalte dazu. Ach was. Ich lese Blogs wegen der eigenen Meinung. Nicht weil sie meiner entspricht, sondern um mich an deren Meinung zu reben und so meine eigene zu finden. Und da ich keinen Blog gefunden habe, der andere Meinungen/Blog kommentiert (1 Ausnahme gibt es), mache ich das in meinem. Ärger stets runterzuschlucken ist ungesund. Und gute C&P-Blogs ersparen mir eigenes Herumgeklicke.

4. Lass Dir Zeit bei dem, was Du schreibst. Ein Blog ist nicht schneller als eine Zeitung, das ist ein Mythos. Ein Eintrag wird so lange existieren und von Suchmaschinen und Lesern gefunden werden, wie Dein Blog existiert, also veröffentliche ihn erst, wenn Du wirklich zufrieden damit bist. Und DANACH soll ich mich ernsthaft ausrichten? Ob mein Post lang und länger existiert? Bin ich froh, dass Marx bis Bismarck keine Blogger waren. Die hätten zu lange überlegt. Man darf die Namen gerne austauschen. Völlig Wurst. Westerwelle und Steinmeier ausgenommen. ;)

5. Dränge Dich als Person nicht zu sehr in den Vordergrund. Eine schlichte About-Seite oder ein paar Buttons zu Deinen anderen Netzaktivitäten reichen locker. Du musst kein Photo Deines grinsenden Gesichts unter jedes Posting hängen und in einer bunten Box in blinkender Schrift dazuschreiben, wie oft Du pro Tag im Durchschnitt retweetet wirst. Sehe ich auch so. Die geäußerte Meinung soll entscheiden. Allerdings bildet sich früher oder später trotzdem eine virtuelle Persönlichkeit heraus. Also bei Alpha-Blogs.

6. Du brauchst auch keinen Kram wie Like-Buttons und Flattr-Plugins, die zudem richtig scheiße aussehen, wenn Du das nicht willst. Guter Content reicht meistens, um die Leser zu kriegen, die zu Dir passen. Auf den hysterischen Mob, der Dich heute bis zum Serverglühen durchklickt und morgen wieder woanders hinläuft, kannst Du verzichten. Gute Blogs MÜSSEN flattern oder kachingeln, um ihnen finanziell Spielraum für ihr Hobby einzuräumen, zumindest minutenweise bzw. streichelzootechnisch. Ich habe keinen Flattr-Button, entsprechend wie ich meinen Geschreibsel selbst einordne. Außerdem wäre das zu deprimierend. ;)

7. Benutze das Wort „Ich“ nicht permanent in Deinen Postings, es sei denn, Du schreibst literarische Texte in der ersten Person Singular oder erlebst wirklich spannende Sachen, die sich nicht verallgemeinern lassen. Check.

8. Freue Dich über Kommentare, aber nimm sie nicht zu ernst. Ische 'abe gar gaine gommendare.

9. Suche Dir ein paar Blogs, die Dir gut gefallen. Verlinke sie in Deiner Blogroll und lies sie regelmäßig, auch wenn es Blogs sind, die von Deinen Internetkontakten keiner kennt. Kommentiere ab und zu mal und trag Deine Blogadresse in das dafür vorgesehene Feld ein, aber kommentiere nur dann, wenn Du wirklich etwas zu sagen hast. Woher soll ich das wissen? Das liegt im Auge des Betrachters, ob meine Betrachtungsweise dessen Horizont erweitert. Man wird von den anderen Kommentatoren dann schon zurecht gerückt oder ignoriert, wenn man nur Gülle schreibt. Das geht aber nur über das Austesten.

10. Gucke Dir Deine Statistiken nicht dauernd an. Sie sagen nichts darüber aus, wie gut Dein Blog ist. Falls Du zu den Leuten gehörst, die in Versuchung kommen könnten, so zu handeln, dann installiere erst gar kein Statistiktool. Check. Reine Neugier. Aber sich danach auszurichten zeugt wirklich von wenig Sendungsbewusstsein.

11. Spamme mit Deinem Content nicht überall herum. Es ist wirklich nicht notwendig, jedes Posting auf Facebook und Twitter zu verlinken. Wenn Du das nur ab und zu machst, erzielst Du damit außerdem mehr Wirkung als die Leute, die jeden Tag aufgeregte Texte zu brandheißen Themen schnellstmöglich in die Tasten hacken und anschließend überall damit hausieren gehen. Denke an den Jungen, der Wolf schrie. Sagte ich (sagtest Du) bereits. Ich habe weder Facebook noch Twitter. Wird auch nix damit. Definitiv.

12. Schalte keine oder nur sehr dezente Werbung. Werbung sieht auf Deinem Blog scheiße aus, das weißt Du doch selbst, und auf die hundertvierundfünfzig Kröten im Monat kannst Du verzichten. Wenn Du generell nur bloggst, um (irgendwann) Geld damit zu verdienen, dann gestehe Dir ein, dass das Ganze eine ziemlich dumme Idee war. Eine Imbissbude zu eröffnen ist in 99 von 100 Fällen deutlich lukrativer. Yep. Uneingeschränkt: yep! Zumal sich so eine Imbissbude kaum einer jemals wird durchgerechnet haben. Die sind mitunter wirklich sehr lukrativ. Ich habe gaaaanz andere Ideen im Netz. Geldgeber vortreten!

13. Achte ein bisschen auf ein ansprechendes Layout. Dein Blog muss angenehm zu konsumieren sein, quietschbunte Links, Avatare Deiner Fans, merkwürdige Buttons und Kommentarboxen an allen Ecken und Enden will eigentlich kein Mensch gerne um Texte herumfliegen sehen. Okay. Selbstredend.

14. Schreibe keine Postings wie dieses hier. Sie sind genau die Art von Inhalt, der die falschen Besucher anzieht. Nun hab ich's doch gemacht. Shame on me. - Ach nee, ich bin ja angezogen worden. Shame on you! ;)

15. Wenn Du diese Tipps alle völlig nachvollziehbar findest, dann brauchst Du sie im Grunde nicht zu beachten, denn in dem Fall gehörst Du zu den Leuten, die das schon alleine ziemlich gut hinkriegen mit dem Bloggen. Naja, Flasche Wein wäre mir lieber. Aber Dank dafür, mich als [zensiert :)] an der Eiche reiben zu dürfen.

Genug dampfgeplaudert. Wochenende steht vor der Tür, lassen wir's rein. Gibt wie immer etwas schicke Musik. Aus gegebenem Anlass an dieser Stelle ein kleiner Appetizer.